Lustlauf – Mein Verein e.V.

Laufen ist kein Teamsport. Aber in einer Gruppe macht er trotzdem mehr Spaß. Man kann sich gegenseitig motivieren, antreiben und ein mehr oder weniger fester Termin in der Woche, an dem man sich zum Laufen trifft, ist gut für die Kontinuität und das Durchhaltevermögen (in schwierigen Monaten). Laufen und Sport im Allgemeinen ist nicht immer einfach. Jeder kennt es: Man hat mal mehr, mal weniger Lust oder ist beruflich gestresst. Gerade bei schlechtem Wetter oder in den Wintermonaten ist der Schweinehund eine Bestie, die nur schwer alleine zu besiegen ist.

Auf der anderen Seite ist, wie geschrieben, der Laufsport kein Teamsport. Jeder hat ein anderes Niveau. Der eine läuft etwas schneller, der andere etwas langsamer, dafür aber größere Distanzen. Einen oder gar mehrere Partner zu finden, die zueinander kompatibel sind, ist schwer oder gar unmöglich. Nicht zuletzt, weil das Leistungsniveau keine Konstante ist, sondern Höhen und vor allem auch Tiefen hat. Läufer, die sich ständig an eine niedrigere Leistung eines anderen anpassen können, sind rar und meistens geht dies auch nicht auf Dauer gut. Der Stärkere fühlt sich irgendwann unterfordert, wird weitere „private“ Sporteinheiten alleine absolvieren und so wird sich das Leistungsspektrum noch weiter voneinander entfernen.
Hat man sich aber dem Sport verschrieben, ist ein Sportverein eine sehr sinnvolle Sache! In der Gruppe wird es immer Sportler geben, die auf einem anderen Niveau laufen als man selber. So kann man an dem einen Tag seine Komfortzone verlassen, sich von einem stärkeren ziehen lassen und neue Bestzeiten aufstellen. Und mal zieht man selber einen etwas schwächeren und verhilft diesem auf ein neues Niveau. Alle profitieren dabei!

Aber den richtigen Verein zu finden ist bei der großen Auswahl auch gar nicht so einfach. Es zählt schließlich mehr als der nackte Sport: Die soziale Komponente ist genauso wichtig wie der eigene Anspruch und das eigene Ziel, welches man mit dem Sport erreichen will. Strickte Trainingspläne sind nicht für jeden gemacht und nicht jeder hat Lust darauf „bestraft“ zu werden, wenn er an einem Trainingstermin (berufsbedingt) einmal nicht kann.
Ich habe einige Sportvereine in Aachen ausprobiert. Zum Glück boten alle zunächst ein paar Schnuppertrainingstermine an, sodass man nicht direkt eine Jahresmitgliedschaft abschließen musste. Einige dieser Vereine sind eher leistungsorientiert. Die Sportler unterwerfen sich selbst strikten Trainingsplänen, die teilweise erbarmungslos eingehalten werden – nicht mein Ding!
Ich suchte im Grunde eine lockere Laufrunde. Mit meiner Leistung war ich soweit zufrieden. Natürlich ist diese immer steigerungsfähig, aber darauf kam es mir nicht an. Beim Benefizlauf 2016 hatte ich das erste Mal Kontakt mit dem Laufsportverein „Lustlauf – Mein Verein e.V.“.

Eine lustige Truppe, mit denen es mir zweimal die Woche sehr viel Spaß macht zu trainieren. Bei diesem Verein steht nicht die Leistung im Vordergrund. Auch, wenn ich nach nun mehr 3-jähriger Mitgliedschaft sagen muss, dass dem ein oder anderen etwas „Drill“ guttäte, legen wir viel mehr Wert auf eben diese soziale Komponente. Wir sind Freunde, die gemeinsam Sport machen. Wir besuchen gemeinsam regionale Laufveranstaltungen und zeigen, dass man nicht nur mit Drill und Leistung Spaß am Sport haben kann. Es ist nicht unbedingt nötig immer der erste zu sein, der die Ziellinie überschreitet.

Habt Spaß, bei dem was ihr macht! Und denkt immer daran: egal wie lange du braucht um eine Strecke zu laufen, du bist schneller als derjenige, der auf der Couch sitzen bleibt!